Waldershof Schloss

Brunnen im Fichtelgebirge

Katja Winkler

Erstellt | Geändert

Brunnen im Fichtelgebirge

Brunnen im Fichtelgebirge

Die ursprüngliche Aufgabe eines Brunnen war es, das Grundwasser an die Erdoberfläche zu transportieren. Meist entwickelte sich daraus ein öffentliches Becken zum Auffangen des Wassers.

Nach dem Erfinden der Wasserleitungen wurden die Brunnen nicht mehr von der Öffentlichkeit als Entnahme- und Waschbrunnen benutzt. Die historischen Brunnenbauten wurden oft durch künstlerisch gestaltete Brunnenanlagen ersetzt.

Die Brunnenanlagen im Naturpark Fichtelgebirge gelten deswegen auch als ein Anziehungspunkt, weil Menschen gerne in der Nähe eines solchen Zierbrunnens sitzen, oder einfach nur zur Abkühlung die Hand ins Wasser tauchen.

Joseph-Höser-Brunnen in Erbendorf

Die Brunnenanlage an der Ecke Bräugasse/Frühmessgasse wurde 1990/1991 vom Joseph-Höser-Kreis zum Gedenken an den Chronisten und Heimatforscher Jopsepf Höser (1890-1935) errichtet.

Höser war 1926 Verfasser der "Geschichte der Stadt Erbendorf". Für diese Leistung erhielt er die Ehrenbürgerwürde der Stadt. Des Weiteren wurde im Wohngebiet Schloßzelch eine Straße nach ihm benannt.

Brunnen in Selb im Fichtelgebirge

Buberlbrunnen

Buberlbrunnen in Selb im Fichtelgebirge

Am Ende des Rundgangs im Rahmen des "Roten Fadens" befindet sich der Buberlbrunnen. Neben dem allgegenwärtigen Porzellan ist er das Wahrzeichen der Stadt Selb. Schon seit 1921 - einer Zeit, als noch niemand daran dachte, die Industriestadt Selb mit Kunstwerken auszustatten - steht er hier in liebenswerter Bescheidenheit.

Der Brunnen in der Poststraße

Der Brunnen in der Poststraße in Selb im Fichtelgebirge

Das Wasser, das aus dieser Quelle fließt, speiste früher die umliegenden Höfe der Ackerbürger mit Trinkwasser. Im Zuge der Verstädterung verschwanden die Bauernhöfe zugunsten normaler Wohnhäuser und um 1920 wurde der jetzige Steinbrunnen aufgestellt. Am Haus unterhalb des Brunnens finden sich auch eine Türeinfassung, datiert mit 1804, und eine Wandtafel aus Granit.

Der Warme Regen

Der Warme Regen in Selb im Fichtelgebirge

Am hinteren Eingang der Sparkasse ist ein ungewöhnlicher Brunnen zu bewundern: "Der warme Regen". Eine menschliche Figur aus Bronze sitzt inmitten eines flachen Wasserbeckens auf einem heimischen Granitfindling und erwartet freudig den "warmen Regen", der aus dem Geldhimmel strömt.

Lebensbrunnen

Lebensbrunnen in Selb im Fichtelgebirge

Der von dem bekannten Selber Bildhauer Wolfgang Stefan erschaffene "Lebensbrunnen" auf dem Gerberplatz symbolisiert den Kreislauf des Lebens, indem er die Entwicklung des Menschen vom Kind zum Greis plastisch darstellt.

Porzellanbrunnen

Porzellanbrunnen in Selb im Fichtelgebirge

Stolz sind die Selber auf den Martin-Luther-Platz. Blickfang ist dort der im Jahr 2003 von der Porzellanmanufaktur Barbara Flügel neu gestaltete Porzellanbrunnen, der in frischen Blau- und Türkis-Tönen einen markanten Blickpunkt setzt und seine edle Wirkung durch Weiß und Gold unterstreicht.

Über 45.000 Porzellanplättchen wurden hier verarbeitet. Sowohl bei Tag mit seinen geschmackvollen Einpflanzungen als auch bei Nacht durch seine zusätzliche Beleuchtung ist der Brunnen äußerst sehenswert.

Sparkassen - Brunnen

Sparkassen - Brunnen in Selb im Fichtelgebirge

Steht man vor dem Hauptgebäude der Sparkasse in der Schillerstraße fällt ein weiterer Porzellanbrunnen ins Auge. Wie auch die Porzellanuhr am Sparkassen Nebengebäude, wurde der Brunnen ebenfalls von Hans Achtziger und Erich Höfer entworfen.

Brunnen in Wunsiedel

Geschichte der Wunsiedler Brunnen



Brunnen in der Sigmund-Wann-Straße in Wunsiedel

Brunnen in der Sigmund-Wann-Straße in Wunsiedel im Fichtelgebirge

Der Röhrkasten in der Neuen Gasse, als ursprüngliche Straßenbezeichnung, später Hospitalgasse, wird erstmals in einer Stadtkammerrechnung des Jahres 1444 erwähnt.
Er muss jedoch älter sein, weil damals Nägel und Röhren zum Reparieren verrechnet wurden. Weitere Arbeiten sind in den Rechnungen der Jahre 1457, 1543, 1576, 1598 und 1601 verzeichnet.
Bis ins Jahr 1776 war der Röhrkasten aus Holz, dann wurde er durch einen Steinernen ersetzt. Die Arbeiten übertrug man dem Maurermeister Carl Wettengel, der den steinernen Trog in schlichter rechteckiger Form errichtete.

Im Jahre 1875, nach einigen Grundstücksverhandlungen, errichtete man 30 m oberhalb des ursprünglichen Röhrkasten einen neuen. Nach einer Zeichnung des Baumeisters Wilhelm Ritter setzten die Steinhauermeister Georg und Nikol Panzer aus Tröstau sowie Andreas Schöffel aus Grötschenreuth einen doppelt so großen Röhrkasten in seiner heutigen Form.

Bahnhofsbrunnen in Wunsiedel

Bahnhofsbrunnen in Wunsiedel im Fichtelgebirge

Der Bahnhofsbrunnen nimmt unter den Wunsiedler Brunnen eine Sonderstellung ein, ist er doch der einzige Springbrunnen in der Stadt.

Erbaut wurde er im Jahre 1877 als Zierbrunnen in der Mitte des Bahnhofsplatzes im Zuge der Einweihung der Bahnlinie Holenbrunn-Wunsiedel. Die Initiative zur Errich-tung ging damals jedoch nicht von der Stadtverwaltung oder von einem Verein aus, sondern von der Bahnbehörde selbst.
Nach dem 1. Weltkrieg beschloss der Fremdenverkehrsverband mit der Unter-stützung des Stadtverschönerungsvereins, die verwahrloste Brunnenanlage am Bahnhof zu renovieren.

Maßgeblich war an diesen Arbeiten, wie schon an anderen Brunnen, der aus Wunsiedel stammende Architekt Otto Weiß beteiligt. Pläne und Grundriss-zeichnungen sowie Fotografien des alten Bahnhofsbrunnens liegen im Stadtarchiv nicht vor. Jedoch beschreiben mündliche Erinnerungen die Brunnenanlage an den Jugendstil angelehnt.

Vor dem Bahnhofsplatz war ein großes, rundes Wasserbecken eingelassen, in dessen Mitte ein Springbrunnen mit einem kleinen, runden Becken auf einer Steinsäule stand. Im Zuge des Ausbaues der Bahnhofstraße, jetzige Sechsämterlandstraße, in der zweiten Hälfte der 70er Jahre wurde der Brunnen aus verkehrstechnischen Gründen 20 m weiter an seinen heutigen Standort versetzt. Das Becken verlegte man mit Pflastersteinen neu. In der Mitte wurde der alte Springbrunnen gesetzt.

Das flache Becken schuf man im Hinblick darauf, dass die Kinder barfuß durchlaufen und darin spielen können. Zum Verweilen sollen die umgebenden Betonwürfel einladen.

Bezirksamtsbrunnen in Wunsiedel

Bezirksamtsbrunnen in Wunsiedel im Fichtelgebirge

Dieser Röhrkasten wurde im Jahre 1840 durch Baumeister Johann Andreas Ritter am Anfang der Maximilianstraße beim Schießhaus errichtet. Der zunächst eingereichte Entwurf eines halbrunden Brunnentroges wurde vom königlichen Baukunstausschuss in München dahingehend geändert, dass der Trog in sechseckiger Form gesetzt wurde.

Im Jahre 1920 wurde der Brunnen infolge der Erbauung der sogenannten "Wölfel-Villa" an die Ecke Feldstraße/Bezirksamtsstraße versetzt. Auch dieser Brunnen ist in sehr einfacher Form gebaut worden, ohne dass eine künstlerische Stilzuordnung gemacht werden kann.

Brunnenbuberl in Wunsiedel

Brunnenbuberl in Wunsiedel im Fichtelgebirge

Dieser Zierbrunnen entstand als Abschluss der neu geschaffenen Anlage in der Maximilianstraße zwischen Bahnhofstraße und Feldstraße im Jahre 1913.

Gestiftet wurde der Brunnen von der Tochter des Apothekers Dr. Friedrich Schmidt, der Konsulsgattin Agnes Meinel. Mit Schreiben vom 20. Juli 1913 ging er in das Eigentum der Stadt Wunsiedel über.
Frau Meinel wünschte damals keine Einweihungsfeier, jedoch sollte auf ihren Wunsch hin der Brunnen Meinelsbrunnen genannt werden. Diese Bezeichnung sowie die Stiftung sollte durch ein Täfelchen oder Schild zum Ausdruck gebracht werden.

Die Tafel mit der Aufschrift "Gestiftet von Frau Agnes Meinel, 20.07.1913" wurde zwar angebracht, jedoch bürgerte sich der Name "Meinelsbrunnen" bei der Bevölkerung nicht ein. Wohl wegen der Knabenfigur auf der Brunnensäule bekam er den Namen "Brunnenbuberl".

Hergestellt wurde der Brunnen von Granit-, Syenit- und Marmorwerken (GRASYMA) Wunsiedel. Es ist anzunehmen, dass der Architekt Otto Weiß die Pläne dafür anfertigte. Vor der entgültigen Aufstellung war der Brunnen auf der Leipziger Baugewerbeausstellung zu sehen.

Eine kunstgeschichtliche Einordnung fällt schwer, da der Brunnen in der ausgehenden Jugendstilepoche entstanden ist. Einzig der Steintrog des "Brunnenbuberls" erinnert noch an diesen Stil, jedoch fehlen die typischen Verzierungen und Ranken.

Brunnenmäderl in Wunsiedel

Brunnenmäderl in Wunsiedel im Fichtelgebirge

Im Jahr 1914 wurde durch den Verschönerungsverein auch der 2. Teil der Maximilianstraße zwischen Bahnhofstraße und Luitpoldplatz neu angelegt. Als Abschluss stiftete erneut die Konsulsgattin Agnes Meinel einen Zierbrunnen.

Auch dieser Brunnen erhielt seinen Namen von der Mädchenfigur auf der Brunnensäule. Jugendstilelemente finden sich bei diesem Brunnen nicht mehr; es handelt sich um einen ganz schlichten, einfachen Stil, der eigentlich nirgends einzuordnen ist.

Auch dieser Brunnen entstand in den Granit-, Syenit- und Marmorwerken (GRASYMA) Wunsiedel. Auch hier ist anzunehmen, dass die Pläne von dem Architekten Otto Weiß stammten.

Brunnen am Luitpoldplatz in Wunsiedel

Brunnen am Luitpoldplatz in Wunsiedel im Fichtelgebirge

Der älteste Brunnen, der eine sechs- bzw. achteckige Form erhielt, ist der Brunnen auf dem ehemaligen Töpfermarkt, heute Luitpoldplatz.

Im Jahre 1703 wurde an dieser Stelle erstmals ein Röhrkasten gesetzt, zunächst jedoch aus Holz. 1772 baute der Maurermeister Carl Wettengel den heute noch stehenden steinernen Röhrkasten. Den oberen Rand des steinernen Brunnentroges nennt man "Gesimse"; es wurde an die einzelnen Steinplatten gleich angehauen. Zum bequemen Hinaufsteigen waren Treppen aus Stein angebracht.

Der Röhrkasten enthält in einem einfachen, rechteckigen Medaillon die Buchstaben: G.C.S./S.T.C., aufgelöst: "Georg Christoph Schöpf, Stadtcämmerer".

Brunnen in der Egerstraße in Wunsiedel

Brunnen in der Egerstraße in Wunsiedel im Fichtelgebirge

An die einfachen, funktionsgerechten Röhrkästen aus dem 15. Jahrhundert erinnert heute noch der Brunnen in der Egerstraße.''

Er ist keinem künstlerischen Stil zuzuordnen und weist die älteste Form der Röhrkästen auf, nämlich die Form eines Rechteckes.
In den Archivalien erscheint der Brunnen als "Röhrkasten in den Neu(e)n Häusern".

Nachdem um das Jahr 1800 nördlich des Friedhofes Häuser erbaut worden waren, setzte man westlich des ersten Hauses, auf die Stadt zu, einen Röhrkasten. Im Jahre 1848 ersetzte man die hölzerne Wasserkufe durch eine steinerne. Die 1871 an der Holenbrunner Straße erbaute Speckstein-Gasbrenner-Fabrik des Franz Lauböck hatte bis 1880 überhaupt keinen Wasserzulauf.
Die ständigen Gesuche Lauböcks um einen Abstich vom Röhrkasten in den "Neunhäusern" konnten nicht erfüllt werden, da der Zulauf wegen Rückgang der Quellen an der Weißenstädter Gasse immer geringer wurde.

Am 23. August 1880 fasste daher der Magistrat den Beschluss, den Röhrkasten, der damals noch in der Höhe der Häuser Egerstraße 17 bzw. 19 stand, an die Hospitalscheune gegenüber dem Schönlinder Steig 11 zu verlegen. Die hölzerne Zuleitung wurde in eine gusseiserne Röhrenfahrt umgewandelt.
1893 machte man diesen Eingriff jedoch wieder rückgängig, da während des ganzen vorangegangenen Winters kein Wasser wegen Eingefrierens entnommen werden konnte.

Brunnen in der Koppetentorstraße in Wunsiedel

Brunnen in der Koppetentorstraße in Wunsiedel im Fichtelgebirge

Der Röhrkasten "bei der Linden" oder "beim Gesellischen Haus", heutige "Brunnen in der Koppetentorstraße" wird erstmals im Jahr 1586 erwähnt.

Bereits 1567 machten die Bürger Caspar Wagner, Augustin Brunner, Erhard Müllner und Hans Friedrich eine Eingabe zum Bau eines Röhrkastens. Jedoch wurde damals deren Begehren zurückgestellt.

Im Laufe der Zeit wurde der hölzerne Röhrkasten des Öfteren repariert, bis er 1787 einen steinernen Wassertrog erhielt. Er wurde in ovaler Form gesetzt. Der Röhrkasten besteht aus einem vierseitigen, einfachen, spätbarocken Becken aus Granit, hat abgerundete Ecken und enthält vorne die Inschrift: I.F.S.S.C./Ao. 1787/C.I.R.Me, aufgelöst: "Johann Friedrich Schmiedel, Stadtcämmerer, Anno 1787, Carl Johann Ritter, Maurermeisterk".

Die heutige Brunnensäule stammt aus dem ausgehenden 19. Jahrhundert. Die Auslaufrohre sind wie an allen Brunnen, die um diese Zeit errichtet wurden, verziert, gedreht und verschnörkelt.

Friedensbrunnen in Wunsiedel

Friedensbrunnen in Wunsiedel im Fichtelgebirge

Der "Obere Röhrkasten" oder "Röhrkasten am Pfarrhof" war zweifellos schon im 15. Jahrhundert vorhanden.
Erstmals erfährt er eine schriftliche Erwähnung im Jahre 1515.

Im Jahre 1604 wurde er erneuert und bekam zwei Tröge zur Vieh- und Rosstränke. Er war bis zuletzt aus Holz. Im Jahre 1920 wurde er abgerissen und an seiner Stelle ein Wandbrünnchen als Zierbrunnen im Zuge der Stadtverschönerung gesetzt.
Der Planungsentwurf wurde von Christoph Winnerling ausgearbeitet. Schon die Skizze von Winnerling trägt die Inschrift: "Gefasst bin ich in schwerer Zeit, Herr, Deinen Frieden uns bereit!".

Im Jahre 1949 wurde der Brunnen restauriert und zum Brunnenfest feierlich eingeweiht.

Fichtelgebirgsbrunnen in Wunsiedel

Fichtelgebirgsbrunnen in Wunsiedel im Fichtelgebirge

Am 1. Mai 1985 erhielt Wunsiedel beim neuen Gebäude des Landratsamtes seinen 25. Brunnen. Der Gestaltung des Brunnens liegt die Idee zugrunde, das Fichtelgebirge in Form einer plastischen Landkarte darzustellen.

Schneeberg, Ochsenkopf, Hohe Matze, Kösseine, Kornberg, Waldstein und Epprechtstein, die markantesten Erhebungen, werden durch Findlinge wiedergegeben, die der topografischen Lage entsprechend in Hufeisenform eingeordnet wurden.

Die verschiedenen Steine wurden auf den betreffenden Bergen ausgesucht und dann hierher gebracht. Bei der Auswahl der Findlinge kam es darauf an, dass diese in Größe und Form dem Erscheinungsbild der dargestellten Fichtelgebirgsberge möglichst nahe kamen.
Das besondere des Brunnens besteht darin, dass er einen Einblick in das Innere des Fichtelgebirges gibt. Um dies zu erreichen, hat man die Findlinge aufgesägt, bei den vier wichtigsten Bergen eine Scheibe herausgerückt und die Schnittflächen poliert.
Dadurch treten Farbe und Zeichnung der unterschiedlichen Gesteine deutlich in Erscheinung und die Schönheit, die sich hinter der rauen Schale der Granitfindlinge verbirgt, wird dem Auge sichtbar.

Auf einem runden Granitsockel, der neben dem Brunnen steht, ist auf kleinen Bronzeplatten nachzulesen, wie die einzelnen Berge heißen und welche Gesteinsart dort vorkommt.

Mit der Brunnenanlage soll außerdem darauf aufmerksam gemacht werden, dass der Landkreis Wunsiedel im Fichtelgebirge ein Zentrum der Steingewinnung und Steinverarbeitung ist. Das Brunnenbecken wurde deshalb auch mit Granitpflastersteinen ausgelegt, um damit zu veranschaulichen, dass das Fichtelgebirge überwiegend aus Granit besteht. Der längliche Stein unter der Wasseroberfläche aus Wunsiedler Marmor zeigt an, dass das Fichtelgebirge von einer Marmorader durchzogen wird, die allerdings unter der Erdoberfläche verläuft.

Das Fichtelgebirge, als "wichtige europäische Wasserscheide", wurde ebenfalls in die Brunnengestaltung einbezogen. Die vier Fontänen, die sich aus der Mitte des Beckens in die vier Himmelsrichtungen ergießen, symbolisieren die Flüsse, die in dieser Region entspringen: Die Saale fließt nach Norden, die Eger nach Osten, die Naab nach Süden und der Main nach Westen. Die Brunnenanlage wurde von Willi Seiler, Staatliche Fachschule für Steinbearbeitung, Wunsiedel, entworfen. Die Ausführung erfolgte vom Natursteinwerk Steinbau, Seußen.

Gabelmannsbrunnen in Wunsiedel

Gabelmannsbrunnen in Wunsiedel im Fichtelgebirge

Ursprünglich war der Marktplatz vor der Stadtkirche. Der Röhrkasten "auf dem alten Marktplatz " stand an dem Platz, wo heute das Gebäude der Volksbank steht.

Die erste schriftliche Nennung stammt aus dem Jahre 1429. Bereits auf dem Plan des Schlosses aus dem Jahre 1610 ist der damals noch hölzerne Röhrkasten mit einer auf der Brunnensäule stehenden Steinfigur eingezeichnet. Da der Marktplatz auch gleichzeitig Gerichtsstätte war, setzte man eine Landsknechtsfigur, die den Gerichtsknecht darstellen sollte, auf die Brunnensäule.

Im Jahre 1667 erhielt der Röhrkasten einen steinernen Wassertrog. In der folgenden Barockzeit wurde anstelle des Landsknechtes eine Neptunfigur mit Dreizack und Seepferd gesetzt, welcher man den Namen "Gabelmann" gab.
Nach dem Stadtbrand von 1834 erfolgte eine Sanierung des Stadtkerns, bei der der Marktplatz an seine heutige Stelle verlegt wurde.

Der große, wuchtige Barockbrunnen passte jedoch nicht mehr in die klassizistisch ausgerichtete Bebauung und so wurde er an seinen heutigen Platz versetzt. Nach diesem Röhrkasten bekam der heutige Gabelmanns-Platz seinen Namen. Das Becken des Röhrkasten ist aus Granit.

Die Figur des Gabelmann wurde 1927 abgenommen und durch eine vom Direktor der Bildhauerschule Artur Sansoni geschaffene Kopie ersetzt. Der Original-Gabelmann befindet sich heute auf dem Brünnlein im
Hof des Fichtelgebirgsmuseums.

Karl-Schmidt-Brunnen in Wunsiedel

Karl-Schmidt-Brunnen in Wunsiedel im Fichtelgebirge

Eine Mischform aus barocken und klassizistischen Elementen findet sich beim Röhrkasten in der Bahnhofsstraße, jetzt Sechsämterlandstraße. Ursprünglich stand dieser Brunnen in der Neustadt, auf dem Platz vor dem heutigen Gymnasium.

1545 wird dieser Röhrkasten erstmals erwähnt; er war im Zuge der Errichtung der 2. Röhrleitung als Wasserspender notwendig geworden. Schon im Jahre 1648 bekam dieser Röhrkasten einen steinernen Trog. 1825 wurde er erneuert; aus diesem Jahr liegt im Stadtarchiv noch ein Planungsentwurf vor.

Der Grundriss des Brunnentroges ist rechteckig, fast quadratisch. In der Mitte der beiden Längsseiten sind halbkreisförmige Ausbuchtungen in barocken Formen ausgehauen. Die Brunnensäule erinnert in ihrer schlichten Ausführung jedoch mehr an die klassizistische Zeit: Sie hat die Form einer Pyramide und in der unteren Hälfte der Steinsäule sind vier wasserspeiende, bronzene Löwenköpfe als Auslaufrohre angebracht.

Im Zuge der Erbauung der alten Realschule, heutiges Gymnasium, musste dieser Röhrkasten 1879 abgetragen werden und bekam so seinen Platz in der Sechsämterlandstraße. Wegen der schmalen Straße zum Bahnhof wurde der Brunnentrog "oblongiert", d.h. von einer fast quadratischen Form in eine rechteckige Form gebracht.

Koppetentorbrunnen in Wunsiedel

Koppetentorbrunnen in Wunsiedel im Fichtelgebirge

Der Brunnen am Koppetentor wurde im Jahre 1841 durch den Maurermeister Christian Wettengel erbaut. Es stand schon vorher eine Wasserkufe an dieser Stelle.

Der erste Planungsentwurf, der eine rechteckige Form des Wassertroges aufweist, wurde vom königlichen Kunstausschuss in München dahingehend geändert, dass der Trog seine achteckige Form erhielt. Die Brunnensäule trägt eine aus Stein gehauene Zirbelnuss, den Zapfen der Bergföhre. Dieser in sehr einfacher Form erbaute Röhrkasten ist schlecht irgendeinem künstlerischen Stil zuzuordnen.

Im Jahre 1908 wurde der Brunnenkasten erneuert und etwas verkleinert, damit er nicht mehr in die Straße ragte.

Marktplatzbrunnen in Wunsiedel

Marktplatzbrunnen in Wunsiedel im Fichtelgebirge

Als rein klassizistischen Brunnen muss man den Brunnen auf dem heutigen Marktplatz einordnen. Als Wunsiedel 1834 durch einen verheerenden Brand zu zwei Drittel zerstört worden war und der Wiederaufbau ein völlig neues Stadtbild ergab, wobei man auch den Marktplatz an seine heutige Stelle verlegte, wurde der Brunnenkasten am alten Markt abgetragen.

Der Magistratsrat beschloss daraufhin am 29. März 1837, einen neuen Brunnen-kasten auf dem jetzigen Marktplatz zu errichten. Der erste von Baumeister Ritter eingereichte Plan wurde nicht genehmigt. Danach erstellte zunächst N.N. Weiß vom königlichen Baubüro der Regierung in Bayreuth einen Plan für den neuen Marktplatzbrunnen.

Jedoch wurde wiederum dieser Plan vom Kunstausschuss in München geändert, und zwar in der Form, dass auf der Spitze der Brunnensäule nicht, wie vorgesehen, eine Laterne angebracht, sondern nur ein einfaches Steindach gesetzt wurde. Dieser Plan kam dann im Jahre 1838 durch Baumeister Ritter zur Ausführung. Der steinerne Wassertrog hat eine halbrunde Form, die Brunnensäule steht nicht in der Mitte des Troges, sondern auf der hinteren, geraden Steinplatte.

Auffallend ist hier die schlichte Ausführung der Säule. Die drei waagrecht angebrachten, einfachen Wasserlaufrohre sind ebenfalls ein Stilelement der klassizistischen Zeit.

Sparkassenbrunnen oder Münzbrunnen in Wunsiedel

Sparkassenbrunnen oder Münzbrunnen in Wunsiedel im Fichtelgebirge

Zum Weltspartag am 30. Oktober 1972 wurde der neue Brunnen im Atrium des ebenfalls neu errichteten Sparkassengebäudes eingeweiht.

Der Bildhauer Günther Rossow entwarf den aus einem runden Waschbetonbecken bestehenden Brunnen. In den 15 Münzenbrunnen sind alle Münzen in einer Gesamtgeldsumme von 1800 DM und dazu 73 alte Münzen mit einem gewissen Liebhaberwert eingedrückt, wobei diese alten Münzen vom Fichtelgebirgsmuseum zur Verfügung gestellt wurden.

Wilmabrunnen in Wunsiedel

Wilmabrunnen in Wunsiedel im Fichtelgebirge

Ein typischer Brunnen der Jugendstilzeit ist der "Wilmabrunnen".
Obwohl er erst nach dem 1. Weltkrieg errichtet wurde, lassen sich viele Jugendstil-elemente nachweisen. Diese zeitliche Verschiebung der kunstgeschichtlichen Epochen ist schwer erklärlich, lässt sich jedoch öfter und auch in anderen Städten beobachten.

Der Brunnen wurde am 4. August 1919 feierlich eingeweiht. Der Stifter dieses Kunstbrunnens war der damalige Besitzer der Wunsiedler Farbenwerke und Kommerzienrat Wilhelm Simon. Seinen Namen erhielt der Brunnen von der Tochter des Stifters.

Hergestellt wurde er von der GRASYMA. Zum Entwurf divergieren die Meinungen, zum einen wird der Architekt Schmid-Annaberg genannt, der auch die Simon'sche Villa erbaute, zum anderen der Architekt Maisel als Schöpfer des Brunnens. Treibende Kraft im Hintergrund war damals wieder der Verschönerungsverein. Der achteckige Brunnentrog enthält die Inschrift: "Wilma-Brunnen Gestiftet von Kommerzienrat Wilhelm Simon 1919". Auf der gedrehten steinernen Brunnensäule in der Mitte des Troges ist ein reich verzierter Aufsatz in Form einer bauchigen Vase angebracht.

Winkelbrunnen in Wunsiedel

Winkelbrunnen in Wunsiedel im Fichtelgebirge

Der Winkelbrunnen birgt Bauteile eines der wohl ältesten Röhrkästen der Stadt. Und zwar stand in der "unteren Stadt", später "Breite Gasse", ein Brunnen, der durch den Stadtbrand von 1834 zerstört wurde.

In Archivalien des Stadtarchivs ist er erstmalig im Jahr 1540 erwähnt. Im Jahre 1787 wurde er in Stein gesetzt, wegen des Straßenverlaufs bekam er eine ovale Form. Auf der Brunnensäule stand eine bauchige Vase. Der Röhrkasten "in der Fahrt", später Winkelbrunnen, stand als schlicht rechteckiger Wassertrog in der heutigen Pachelbelgasse vor dem jetzigen Parkplatz.

1776 wurde er durch Carl Johann Ritter erstellt. Nach dem Brand von 1834, bedingt durch den neuen Stadtplan, setzte man diesen Brunnen 1841 in den "Winkel", heute Dammgässchen.

Zum Bau wurden Teile des ehemaligen Brunnens in der "Breiten Gasse" verwendet. An der Ostseite des Winkelbrunnens findet sich heute noch die alte steinerne Kartusche von diesem Brunnen mit der Inschrift: GEORG CHRISTOPH LEERS. BURGERMEISTER UND STADTCÄMMERER 1787.

Über dem Röhrstock war damals eine Pyramide. Durch den Bildhauer Herbert Lang bekam der Brunnen im Jahr 1950 die Figur des Schmiedes. Beim Brunnenfest 1950 bekam der Brunnen den Namen "Schmiedbrunnen", der sich jedoch bei der Bevölkerung nicht durchsetzte.

Katja Winkler

Erstellt | Geändert

Katja Winkler lebt nahe der A9 zwischen Frankenwald und Fichtelgebirge und ist daher prädestiniert, beide Gebiete zu betreuen.